Mit einer furiosen Vorstellung verabschiedete sich am Samstag unsere U20 aus der Saison 08/09. Geladen hatte diesmal der unangefochtene Tabellenführer Optik Rathenow zum letzten Spieltag in der Havellandhalle. Gekommen waren der BV Ludwigsfelde und neun von zehn derzeit gemeldeten Basketballern vom SV Woltersdorf – erstmals in dieser Saison in solch guter Besetzung bei einem Auswärtsspiel.
Im Auftaktspiel gegen Rathenow präsentierten wir uns in kämpferischer Verfassung und fanden den ein oder anderen Weg durch die aggressive Zonenverteidigung des Gegners hindurch. Doch eben jene starke Verteidung provozierte zahlreiche Ballverluste auf Woltersdorfer Seite, und so war nach einem schwachen zweiten Viertel, in dem wir nur zwei Punkte erzielen konnten, schnell klar, wer der Herr im Haus ist. Auf beiden Seiten wurde munter durchgewechselt und am Ende trennten sich die beiden Teams mit einem deutlichen 62:32 für Rathenow. Im Hinspiel hatte es immerhin noch 101:44 geheißen, ein positives Indiz für die steigende Defensivform der Woltersdorfer.
Erneut mit dem Nachteil behaftet, die ersten beiden Spiele des Tages bestreiten zu müssen, ging es gleich im Anschluss gegen den BV Ludwigsfelde. Gegen die zu sechst angereiste junge, dynamische Mannschaft hatte man im Hinspiel am ersten Spieltag deutlich mit 97:60 verloren. In diesem letzten Spiel der Saison wollten wir uns aber noch einmal von unserer besten Seite zeigen und all unseren Kampfgeist in die Wagschaale werfen.
Ludwigsfelde begann ähnlich wie Rathenow mit einer aggressiven Verteidigung und wollte uns von Anfang an unter Druck setzen. Doch diese Rechnung ging nur teilweise auf – durch cleveres Passspiel und Zug zum Korb konnten wir gut mithalten, und so ging das erste Viertel mit 11:12 nur knapp an Ludwigsfelde. Anders als im ersten Spiel, drehten wir dann im zweiten Viertel richtig auf. Sowohl unsere beiden Center, Peter Gast und Basti Gagern, als auch unser Shooting Guard (Air) Max Jacob schienen unter dem Korb nicht mehr zu stoppen. Ludwigsfelde fand selten ein Mittel gegen unsere starke Zone, und so gingen wir (erstmals in dieser Saison) mit einer knappen Führung in die Pause. Daran konnte auch ein überforderter Hauptschiedsrichter nichts ändern, der im Gegensatz zu seinem tadellos pfeifenden Kollegen (wieder einmal) mit einer übermäßig hohen Fehlentscheidungsquote zu glänzen versuchte.
Aber zurück zum Spiel: im dritten Viertel konnten wir unseren Vorsprung souverän verteidigen, vor allem auch dank unseres überragenden Nino Schönebeck, der unter anderem mit zwei spektakulären Dunks stets eine Antwort auf die Aufholversuche der Ludwigsfelder hatte. Auch die gute Hilfe von der Bank durch Martin Quassowski, Tristan Denecke, Rico Bergholz und David Wilke war ein maßgeblicher Faktor dafür, dass wir in das letzte Viertel mit einem Vorsprung von zehn Punkten gehen konnten. Langsam fingen wir an, an die Sensation zu glauben: Sollte uns in diesem letzten Spiel der erste Sieg überhaupt gelingen? Beide Teams hatten unterschiedliche Antworten auf diese Frage, und so ging es in den letzten zehn Minuten noch einmal richtig zur Sache. Ludwigsfelde warf alles nach vorne und erkämpfte durch frühzeitiges Pressing den ein oder anderen Ball mit anschließendem Korberfolg. So schrumpfte der Vorsprung auf magere vier Punkte anderthalb Minuten vor Schluss. Auszeit Woltersdorf. Ein letztes Mal hatten die beiden Trainer Gelegenheit, ihren Spielern den Siegeswillen einzuimpfen. Ballbesitz Ludwigsfelde. Nach einigen harmlosen Pässen geht Lukas Suczawski zu einem Drei-Punkte-Wurf hoch und versenkt ihn sauber. Nur noch ein Punkt Vorsprung. Noch etwas mehr als eine Minute zu spielen. Unser Point Guard Willi Rahn nimmt den Ball und zieht mit allem, was er hat, zum Korb. Foul. Zwei Freiwürfe in der schwerstmöglichen Spielsituation überhaupt – beide daneben. Ludwigsfelde, wieder in Ballbesitz, spielt die Uhr herunter. Zehn Sekunden vor Schluss dann der Zug zum Korb. Der Ball landet im Korb. Ein Punkt Vorsprung Ludwigsfelde. Noch acht Sekunden. Ludwigsfelde jubelt schon – und leider zu recht. Nino Schönbeck kann den Ball noch einmal nach vorne tragen, für die letzten Punkte reicht es aber nicht mehr. Endstand: 60:59 für Ludwigsfelde. Für uns das beste Spiel der Saison, welches wir nicht verloren haben, sondern in dem wir einfach einen Punkt weniger erzielt haben. Ein Sieg war uns heute nicht vergönnt, aber am Ende des Tages konnten wir uns in die Augen schauen und mit Sicherheit behaupten, alles gegeben zu haben. Auch zeigte sich im Verlauf der Saison, dass wir auf dem richtigen Weg sind und mittlerweile auf Augenhöhe mit den anderen Teams mithalten können.
Rathenow gewann übrigens im Anschluss gegen Ludwigsfelde überlegen mit 95-19, ein weiteres Indiz dafür, dass wir Ludwigsfelde alles abverlangt haben.
Wir wünschen den vier Teams an der Tabellenspitze alles Gute in den Playoffs, sicherlich sieht man sich bis zum Anfang der nächsten Saison noch das ein oder andere Mal!
Klasse Arbeit die Ihr da abgeliefert habt.
Schön zu lesen, dass sich auch die Erfolge langsam nähern.
Es ist sicher schön zu erleben, dass Ihr langsam die Früchte von eurer harten Arbeit ernten könnt. Glückwunsch!
Grüße an den Cheftrainer!
Weiter so!!!
Also Chris und -Co….
das wird schon….etwas Zeit und der erste Sieg ist EUER…….LG.
Sehr guter Bericht….
Wow! Das liest sich wie ein guter Krimi – war es für Euch sicher auch.
Auch ohne Happy-End: Super, wie Ihr gekämpft habt, auch wenn am Schluss vielleicht die Kraft nicht reichte und sicher auch ein bissel Glück fehlte.
Ich drücke Euch jedenfalls die Daumen für die kommende Saison – dann klappt das auch mit dem Siegen! 🙂