2. Runde Landespokal
Donnerstag, 8. Oktober 2020 (18.00 Uhr)
SVW vs SG Rot Weiß Neuenhagen
3:1 (0:1)
Aufgrund der urlaubsbedingten Abwesenheit etlicher Jungs zu Beginn der Herbstferien hatten wir im Einverständnis mit Neuenhagen die 2. Runde im Landespokal auf Donnerstag vorgezogen, so dass wir nun bei vier Wechslern personell aus den Vollen schöpfen konnten.
Vier Wochen vorher hatten wir den selben Gegner bereits zum Punktspiel zu Gast und kassierten damals mit 1:6 die bislang einzige Punktspielniederlage. Schneller als gedacht, konnten die Jungs somit zeigen, dass sie aus den damaligen Fehlern gelernt hatten. Dabei galt es vor allem, den zentralen Mittelfeldspieler von Neuenhagen als Dreh- und Angelpunkt seines Team „im Schach“ zu halten und gefährliche Kontersituationen zu vermeiden. Andererseits wollten wir uns aber gar nicht zu sehr am Gegner orientieren, sondern die positive spielerische Entwicklung in den letzten Spielen fortsetzen und möglichst selbst die Partie bestimmen.
Wir kamen dann auch recht gut in das Spiel, waren von Beginn an aufmerksam und in den Zweikämpfen sehr präsent. Da auch Neuenhagen engagiert zu Werke ging, fand das Spielgeschehen zunächst überwiegend im Mittelfeld statt. Beide Teams waren defensiv sehr gut organisiert, so dass Torchancen Mangelware blieben, wobei wir in den ersten 15 Minuten zumindest zwei/drei Mal die Führung auf dem Fuß hatten.
Wie geplant, wechselten wir zur Hälfte der 1. Halbzeit im Block. Die damit einhergehenden Positionswechsel und der Umstand, dass Neuenhagen voll im Spiel war, während bei uns für vier Jungs die Partie erst anfing, war für uns dann doch nicht so leicht zu verkraften, wie erhofft. Der Spielrhythmus und die Ordnung auf dem Feld ging etwas verloren. Aus der Abwehr heraus gelang kaum noch ein sicherer Spielaufbau und auch im Mittelfeld verloren wir allzu schnell die Zweikämpfe und damit auch den Ball. Zudem fehlte es in dieser Phase an der nötigen Laufbereitschaft, um einerseits die gegnerischen Spieler schnell unter Druck zu setzen und sich andererseits bei eigenem Ballbesitz vom Gegner zu lösen und für ein Passspiel anzubieten. Die Chance, dass Spiel nun an sich zu reißen erkannte Neuenhagen und nutze diese auch. Neuenhagen war nun klar feldüberlegen und wir hatten defensiv gut zu tun, um uns der Angriffe zu erwehren. Das wiederum gelang uns aber recht gut und so konnten wir Neuenhagen mit vereinten Kräften zumindest im Strafraum meistens entscheidend stören. Als es schon danach aussah, dass es torlos in die Kabine gehen sollte, verteidigten wir in der letzten Spielaktion einen Eckball zu passiv und mit einem sehenswerten Fernschuss in den Dreiangel gelang Neuenhagen die zu diesem Zeitpunkt durchaus verdiente 1:0 Halbzeitführung.
Die Pause tat unseren Jungs gut, um sich etwas zu sammeln und wieder mit mehr Mut und Konzentration zu agieren und das Spiel möglichst noch zu drehen. Und tatsächlich spielten wir ab Beginn der zweiten Halbzeit wie verwandelt. Die Zuordnungen stimmten wieder, die Zweikämpfe wurden wieder deutlich energischer geführt, wir hatten längere Ballbesitzzeiten, gegnerische Torchancen wurden kaum noch zugelassen, jeder der Jungs war bereit, die nötigen offensiven und defensiven Läufe zu machen und nicht zuletzt erarbeiteten wir uns etliche gute Tormöglichkeiten. Das Spiel wurde Mitte der zweiten Halbzeit läuferisch und kämpferisch von beiden Teams hochintensiv geführt und Neuenhagen verteidigte verbissen die knappe Führung. Teilweise war der Ball 2-3 Minuten lang ohne Unterbrechung im Spiel.
Während uns der Blockwechsel noch in der ersten Halbzeit nicht so gut getan hatte, war der obligatorische Blockwechsel eine Viertelstunde vor dem Ende der entscheidende Schub für den Schlussspurt. Die Jungs hatten begriffen, dass sie sofort voll da sein mussten, wenn es noch mit dem Einzug in die nächste Runde klappen soll. Während Neuenhagen mit zunehmender Spieldauer dem hohen Spieltempo etwas Tribut zahlen musste, grenzte es schon an einen gewissen Luxus, zur Endphase des Spiels noch einmal vier „ausgeruhte“ Jungs bringen zu können, ohne an spielerischer Qualität zu verlieren. Wir attackierten nun noch früher, so dass es Neuenhagen nicht mehr gelang, ungestört ihr Spiel aus der eigenen Hälfte heraus aufzubauen. Defensiv unterbanden wir entschlossen und sicher die nur noch wenigen gegnerischen Angriffe.
Nachdem uns gut 10 Minuten vor dem Ende der 1:1 Ausgleich gelungen war, war zu spüren, dass unsere Jungs endgültig überzeugt waren, die Partie für sich entscheiden zu können. Dabei war es vor allem die körperliche und läuferische Wucht, mit der wir jetzt spielten, die uns Torchance um Torchance erarbeiten ließ. Ein bisschen mehr Ruhe und Übersicht hätte uns bei den Angriffen gut getan, da doch manche Angriffe ziemlich ungestüm und „wild“ wirkten. Aber gut, wenn wir nicht wissen, wie wir einen Angriff eigentlich planvoll zu Ende spielen wollen, weiß es zumindest auch der Gegner nicht.
Das Anrennen der Jungs wurde schließlich in der 58. Minute belohnt und wir gingen mit 2:1 in Führung. Knappe Führungen kurz vor Schluss hatten wir in der Saison schon zweimal nicht über die Zeit bringen können, doch auch hier haben die Jungs dazugelernt. Defensiv weiter hochkonzentriert, spielten wir weiter mutig nach Vorne und hielten Neuenhagen auch in den Schlussminuten von unserem Tor fern. Mit dem 3:1 in der 60. Minuten machten wir den Achtelfinaleinzug dann perfekt, denn selbst vier Minuten Nachspielzeit änderten am letztlich verdienten Erfolg nichts mehr.
Eine erneut tolle mannschaftlich geschlossene Leistung der Jungs, die vor allem zeigte, wie ausgeglichen der Kader besetzt ist und das derzeit jeder der Jungs mit hoher Motivation und Spielfreude auf dem Platz agiert.
Für den SVW spielten: Jannik – Jonah, Arne, Noah K., Norik, Lasse (3 Tore), Yannick, Zeno, Luca (1 Vorlage), Leroy, Evan, Niklas