Am Ende war Woltersdorf ein einziges Freudenknäuel – und auch der Schiedsrichter hatte ein Einsehen und bereitete mit seinem Schlusspfiff in den Torjubel hinein dem Spiel nach 96 Minuten ein Ende, ohne noch einmal den Ball zum Rollen zu bringen. So konnten unsere Männer den verdienten Punktgewinn gebührend feiern: Im Heimspiel gegen den Liga-Spitzenreiter FSV Luckenwalde II stand ein 2:2 auf der Anzeigetafel. Zweifellos ein verdienter Punkt, und mit mehr Treffsicherheit wäre sogar für die Platzherren noch mehr drin gewesen.
Die Partie war von Beginn an sehr temporeich und bot sehenswerte Angriffszüge auf beiden Seiten, wobei die Gäste mit ihrer Athletik und Schnelligkeit – auch gedanklich – Vorteile hatten, doch Torraumszenen gab es eher selten. So fiel das einzige Tor der ersten Halbzeit auch nach einem schnellen Konter der Gäste aus Luckenwalde – die Woltersdorfer Abwehr stand zu offen und konnte den flinken Alexander Michael nicht aufhalten. Zudem konnte das Team eigene Großchancen nicht nutzen.
Nach der Pause waren die Platzherren zunächst etwas unkonzentriert und hatten Mühe, dem Spiel zu folgen. Das 0:2 ein wenig kurios: Der Ball senkte sich hinter SVW-Keeper Paul Franzke, der den Ball dann doch noch fing – doch das Leder hatte die Torlinie bereits klar passiert. Das Spiel schien entschieden, glaubten die Gäste und wollten es nun ruhig nach Hause tragen – hatten dabei aber den Kampfgeist der Woltersdorfer unterschätzt.
Plötzlich ging ein Ruck durchs Team, mit Tino Sobzig kam von der Bank frischer Wind – und plötzlich rollte ein Angriff nach dem anderen gen Gäste-Tor. Der Einwechsler traf dann endlich zum verdienten 1:2-Anschluss (66.) und eröffnete damit ein unbändiges SVW-Powerplay – doch der Ball wollte einfach nicht ins Tor, allein Philipp Lunau hatte mehrere Riesenchancen. Die Erlösung brachte dann Steven Schrottge in der letzten Sekunde der Nachspielzeit mit einem strammen Schuss ins Glück aus dem Strafraum-Gewühl heraus. 2:2.
Trainer Chris Berg fand nach dem Spiel kaum Worte, doch er strahlte übers ganze Gesicht: „Ich bin einfach nur glücklich, dass sich meine Jungs für ihren hohen Aufwand am Ende doch noch belohnt haben. Das war mehr als verdient.“
Nach den zuletzt nicht so guten Leistungen und nur 5 Punkten aus fünf Spielen scheint es mit unserem SVW nun hoffentlich wieder aufwärts zu gehen, auch wenn er weiterhin auf Rang 13 rangiert. Am kommenden Samstag geht es zum Tabellen-Nachbarn nach Wünsdorf, wo unsere Männer hoffentlich an die tolle Leistung der zweiten Halbzeit anknüpfen können.
Aufstellung: Franzke – Magin (87. Meßmann), Döring, Herrmann – Traue, Schrottge – Post (71. Bester), Kussatz (60. Sobzig), Dreher – Karras, Lunau
Tore: 0:1, 0:2 Alexander Michael (16., 53.), 1:2 Tino Sobzig (66.), 2:2 Steven Schrottge (90.+5)