Auch im vierten Spiel der Meisterrunde kam unsere D-I auswärts mit einem 6:6 bei den Oderkickern wieder nicht zum lang ersehnten ersten Sieg und musste sich mit dem dritten Unentschieden in Folge zufrieden geben.
Dabei standen die Zeichen gut. Schon nach einer Viertelstunde bogen wir mit einem Dreierpack von Lavdrim auf die Siegerstraße. Das sollte zumindest etwas Sicherheit verschaffen, zumal die Oderkicker – sichtlich geschockt – keinen großen Anteil mehr am Spiel nahmen. Doch grobe Schnitzer in der Hintermannschaft ließen es dann ein ums andere Mal brenzlig werden, und ein 9-Meter brachte die Gastgeber wieder heran. Die Antwort folgte auf dem Fuß, und Lucas erhöhte zum 1:4. Kurz vor der Pause dann eine erneute Unachtsamkeit, die unseren komfortablen Vorsprung wieder schmelzen ließ. Als einziger Gegner im Strafraum – völlig freistehend zwischen vier Verteidigern – hatte der Stürmer sogar noch die Chance, den Ball in Ruhe anzunehmen, sich zu drehen und sich dann entspannt die Ecke auszusuchen! 2:4 zur Pause!
Die Halbzeitansprache haben die Jungs richtig gut aufgenommen, vom Anstoß weg fiel gleich das 2:5, der alte Abstand war wieder hergestellt. Doch dann verloren wir urplötzlich den Faden, einfachste Fehler im Spielaufbau und eine miserable Passquote paarten sich mit lustlosem Zweikampfverhalten. In Folge kamen die Oderkicker besser ins Spiel, und wir schauten nur noch zu. Drei Gegentore in nicht mal zehn Minuten, autsch! Auf einmal stand es 5:5, und es waren noch gut zehn Minuten zu spielen. Die große Freude und der laute Torjubel des Gegners aber schien wie ein Weckruf zu wirken. Wir rannten noch einmal an, und Charly gelang die erneute Führung. Kurz vor Ende, als die Jungs in Gedanken scheinbar schon auf der Heimfahrt waren, klingelte es wieder, und die Oderkicker trafen zum finalen 6:6.
Fußball ist ein Ergebnissport. Mehr Spielanteile, mehr Ecken, alles zählt nicht, wenn dabei nichts Verwertbares rauskommt. Und wer dazu noch so nachlässig mit den eigenen Chancen und der Defensive umgeht, wird bestraft. Die Oderkicker haben das gut gemacht, nie aufgesteckt, nichts unversucht gelassen und wurden zum Schluss belohnt. Wir dagegen sind mit einem blauen Auge davon gekommen, fünf Minuten länger, und wir wären an diesem Tag ganz sicher mit leeren Händen nach Hause gefahren. Im nächsten Heimspiel gegen Beeskow sollten wir einiges besser machen, sonst müssen wir wohl noch weiter auf unseren ersten Sieg warten…