Welch große Erleichterung! Als nach schier endloser Nachspielzeit endlich der Schlusspfiff ertönte, brachen alle Dämme höchster Anspannung und Konzentration: Jubelschreie der Erleichterung brachen sich Bahn und ließen all den angestauten Emotionen freien Lauf. Mit 1:0 (0:0) konnte der SV Woltersdorf das wichtige Heimspiel im Kellerduell gegen den 1. FC Frankfurt gewinnen und rückte auf Tabellenplatz 13 und somit ganz nah ans rettende Ufer der Nichtabstiegszone.
„Nichts für schwache Nerven“, meinte Zöphi nach der Partie mit einem breiten Lächeln im Gesicht. „Wir wussten: Heute musst du Ruhe bewahren und brauchst Geduld, das entscheidende Tor zu machen.“ Er selbst saß seine fünf gelben Karten ab und war zum Zuschauen verdammt, wobei es ihn kaum auf der Bank hielt. Auch Karsten Schwabe strahlte vor Erleichterung: „Die Mannschaft hat wieder toll gekämpft, nicht immer schön gespielt, doch am Ende zählt der Sieg. Den einzigen Vorwurf, den wir ihr machen können, ist die mangelnde Chancenverwertung. Noch in der Hinrunde hätten wir ein solches Spiel wohl verloren. Doch wir haben den Kampf angenommen und ziehen das jetzt durch.“ Und Marcus ergänzt: „Der Sieg war mehr als verdient, wir können stolz auf diese Leistung sein.“
Emotionen spielten schon vor Anpfiff der Partie eine große Rolle: Fabian Kussatz, Woltersdorfs Mittelfeld-Regisseur, sowie Robert Kokoscha wurden von Mannschaftskameraden und Vereinsführung mit bewegenden Worten verabschiedet, beide werden für längere Zeit ihren Dienst im Ausland absolvieren und beim SVW eine große Lücke hinterlassen. Und noch einen Rückschlag musste das Team verkraften: Bei der Erwärmung brach bei Kapitän Jörg Dreher eine alte Verletzung auf, auch Daniel Dloniak sah keine Chance aufzulaufen. Da zudem mit Zöphel und Zühlke „planmäßig“ zwei Stammspieler fehlten, musste kurzfristig die gesamte Abwehr neu sortiert werden, und Woltersdorf schickte ausschließlich „die Jungschen“ ins Rennen.
So suchten unsere Männer von Beginn an ihr Heil im Angriff, bauten mit schnellen Spielzügen Druck aufs gegnerische Tor auf, doch selbst beste Chancen wurden nicht verwertet. So ging das Konzept, mit einem frühen Treffer Ruhe ins Spiel zu bringen, nicht auf. Die Gäste aus der Oderstadt hatten einige Anlaufschwierigkeiten, konnten sich aber im Laufe der ersten Halbzeit befreien und trugen nun ihrerseits zu einem ansehnlichen und spannenden Spiel bei, aber auch sie trafen nicht.
Nach dem Seitenwechsel schien die Partie zunächst den frostigen Temperaturen angepasst und brauchte einige Zeit, wieder in Fahrt zu kommen. In die wohl intensivste Phase, als der SVW sein Kämpferherz auspackte und eine Entscheidung erzwingen wollte, fiel dann auch das „goldene“ Tor: Nach einer Ecke von Fabian Kussatz sprang Steven Schrottge am höchsten und wuchtete im dichten Strafraumgetümmel den Ball energisch ins Netz (69.). Danach boten sich weitere gute Möglichkeiten für die Gastgeber, aber keiner der schnellen Woltersdorfer Offensivkräfte vermochte, den gegnerischen Kasten zu treffen. So eröffneten sich auch den Frankfurtern noch einige Chancen, den kaum mehr erhofften Ausgleich zu schaffen, selbst drei Ecken in Folge kurz vor Schluss blieben ungenutzt. So konnte der SVW seinen ersten Sieg nach der Winterpause feiern.
Aufstellung SVW: Benjamin Siewert – Dennis Viktor, Nico Töpfer, Alexander Busche – Steven Schrottge, Fabian Kussatz – Florian Post, Philipp Karras, Christian Krüger – Steven Viktor (90. Dennis Bortlik), Tom Viehrig
Tor: 1:0 Steven Schrottge (69.)
Schiedsrichter: Pascal Backhaus (Mahlow), Zuschauer: 101
Sehr.technisch gutes Spiel. Juhu nen 3er