C-Junioren retten mit fünf starken Schlussminuten drei Punkte in Frankfurt

7. Punktspiel

Sonntag, 14. November 2021 (13.00 Uhr)

SpG Union Booßen/Frankfurt vs. SVW

3:4 (0:2)

Mit einwöchiger Verspätung aufgrund regenbedingter Platzsperrung, waren wir am vergangenen Sonntag zur Mittagszeit bei der SpG Union Booßen/Frankfurt zu Gast.

Auf gleich sechs Jungs mussten wir diesmal verzichten und dabei u.a. auch unseren Stammtorhüter ersetzen. Trotz der personellen Schwierigkeiten war es das klare Ziel, gegen den bisher punktlosen Gastgeber einen positiven Hinrundenabschluss zu schaffen. Da Booßen/Frankfurt aber meist recht knapp verloren hatte, gab es keinen Grund, den Gegner zu unterschätzen.

Die Regenfälle der Vorwoche hatten den Spielfeldboden aufgeweicht und damit für recht schwierige Platzbedingungen gesorgt. Das Laufen war deutlich anstrengender als gewohnt und auch beim Passspiel war mehr Kraft gefordert, um die Bälle mit der nötigen Geschwindigkeit zum eigenen Mitspieler zu bringen.

Entsprechend zäh, mit vielen Ballverlusten im Angriffsdrittel und nur wenigen temporeichen Offensivaktionen verlief dann auch weitgehend die erste Halbzeit. Wir waren zwar spielerisch das klar bessere Team, konnten daraus aber zu wenig Kapital schlagen. Frankfurt verteidigte – wie erwartet – sehr entschlossen und robust und agierte bei Ballgewinn mit langen Bällen kompromisslos nach Vorne. Eine Spielweise, mit der wir doch einige Mühe hatten, klar zu kommen und so vielfach in aussichtsreicher Position um den gegnerischen Strafraum herum Zweikämpfe und damit auch die Bälle verloren. Mit hoher Laufbereitschaft schaffte es der Gegner, uns insbesondere auf den Außenbahnen meist mit mehreren Spielern zu attackieren, so dass wir dort viele Unterzahlsituationen hatten. Leider versuchten wir dabei zu oft, die Situation mit einem Dribbling gegen zwei/drei Gegner aufzulösen, was nur selten gelang. Gefährlich wurde es fast nur, wenn wir uns schnell vom Ball trennten und durch kluge Spielverlagerungen die gegnerische Abwehrformation auseinanderziehen konnten und dadurch Freiräume in Tornähe schafften.

Nach 20 Minuten führten wir aber dank der überlegenen Spielweise verdient mit 2:0. Abgesehen von einem gefährlichen Flachschuss, den wir gut parieren konnten, hatten unsere Abwehrspieler bis zur Halbzeitpause auch keine größere Mühe, den Gegner von unserem Tor fern zu halten. Es war sicherlich keine spielerische Glanzleistung, aber angesichts eines insgesamt souveränen Auftritts mit einer scheinbar beruhigenden 2:0 Pausenführung war nicht zu erahnen, was für eine „turbulente“ zweite Halbzeit noch folgen sollte.

Bereits kurz nach wieder Anpfiff hatten wir leider einen Verletzten zu beklagen, so dass uns nun kein Einwechselspieler mehr zur Verfügung stand. Während der Gegner weiter engagiert spielte und sich von dem Rückstand nicht beeindruckt zeigte, waren wir uns offenbar zu sicher. In den Offensivzweikämpfen agierten wir nicht mehr entschlossen genug und auch unser Passspiel war recht ungenau, so dass wir kaum noch Druck auf die gegnerische Abwehr aufbauen konnten. Von der spielerischen Überlegenheit der ersten Halbzeit waren wir jedenfalls weit entfernt. Auf beiden Seiten war nun viel Zufall im Spiel und gelungene Angriffskombinationen gab es kaum zu sehen. Das Geschehen spielte sich dann auch meist im Mittelfeld ab.

In der 50. Spielzeit gelangte ein eher unkontrolliert geschlagener Hochschuss in unseren Strafraum, den auftippenden Ball konnten wir nicht klären und der gegnerische Stürmer schoss den Ball unhaltbar aus fünf Metern ein. Wenig später dann der nächste Rückschlag, als ein weiterer Spieler von uns verletzt vom Feld musste. Hieß also: Spiel in Unterzahl gegen einen hochmotivierten Gegner. Die notwendigen Änderungen bei den Spielpositionen machten es nicht einfacher für unsere Jungs und es war doch eine große Unordnung und Unruhe in unserem Spiel.

Nach einer knappen Stunde konnten wir einen Frankfurter Spieler erst im Strafraum mit einem Foul stoppen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Frankfurt sicher zum 2:2 Ausgleich. Anschließend konnten wir zwar wieder einen (verletzten) Spieler aufs Feld schicken, aber auch die Gleichzahl führte erst einmal nicht dazu, dass wir die Oberhand über die Partie zurück gewannen. Es kam sogar noch schlimmer: In der 67. Minuten gelang es nicht, einen platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze nicht verhindern und der Gastgeber hatte es tatsächlich geschafft, in gut 15 Minuten das Spiel komplett zu drehen und damit den ersten Sieg in der Hinrunde vor Augen.

Angesichts dessen, wie die zweite Halbzeit verlaufen war, waren die folgenden fünf Minuten einschließlich Nachspielzeit kaum zu glauben. Erst der Rückstand schien unsere Jungs jedenfalls die nötige Motivation gegeben zu machen, nochmal alles aus sich rauszuholen und endlich auch spielerisch zur Hochform aufzulaufen. Kein Zweikampf wurde verloren gegeben, Bälle umgehend wiedergeholt, Abstöße abgefangen, Bälle sicher und schnell verteilt, Flankenläufe konsequent zu Ende gebracht und vor allem erarbeiteten wir uns so viele Torchancen, wie die 67 Minuten zuvor nicht zusammen. Kurzum: Es schien eine komplett andere Mannschaft auf dem Platz zu stehen.

Der Ausgleich in der 69. Minute dann fast zwangsläufig und mit der allerletzten Spielaktion konnten wir nach einem indirekt ausgeführten Freistoß sogar noch zum vierten Mal an dem Tag den Ball im gegnerischen Tor unterbringen. Mit dem Torjubel pfiff der Schiri dann auch sofort das Spiel ab und die Jungs hatten eine vor fünf Minuten noch verloren geglaubte Partie doch noch einmal zu ihren Gunsten gewendet.

Ohne Zweifel ein glücklicher Sieg, aber was letztlich für die Entwicklung viel wichtiger ist, ist hoffentlich die Erkenntnis bei den Jungs, dass es sich auch nach Rückschlägen lohnt, immer weiterzukämpfen und von der eigenen Stärke überzeugt zu bleiben.

Für die Jungs geht es nun im kommenden Frühjahr in der Meisterrunde weiter.

Für den SVW spielten (Tore/Vorlagen): Andrzej – Jonah, Noah R. (-/1), Norik, Yannick, Jonah – Arne (2/-), Zeno (1/-), Lasse, Hannes (-/2), Vincent (1/-), Marvin