Die Teilnahme am EWE-Cup in dieser Saison bedeutete für unsere E1-Jungs, sich am vergangenen Sonntag (28. Januar) mit 14 (!) anderen Mannschaften beim EWE-Hallenturnier in Altlandsberg zu messen. Gespielt wurde zunächst in Fünfer-Gruppen, bevor es mit den Viertelfinals weiter ging. Zeitlich eine wahre Marathonveranstaltung von 10 bis 17 Uhr, bei der das Fußballspielen für jedes einzelne Team aber leider etwas zu kurz kam.
Die Organisatoren von EWE und den Märkischen Löwen hatten sich mit einem umfangreichen Rahmenprogramm wirklich alle Mühe gegeben, die Wartezeiten von teilweise mehr als einer Stunde zwischen den nur 8 Minuten langen Spielen für die Jungs und Mädels so unterhaltsam wie möglich zu gestalten. Ein Fahrsimulator, Tischkicker, Schussstärkenmessung, Showeinlagen einer Springseiltruppe und eines Fussballartisten sowie eine Autogrammstunde mit Hertha-Jungprofi Arne Maier überbrückten die Wartezeiten für die Kinder. Aber so viel Ablenkung und Unterhaltung für die Kinder schmälerte den sportlichen Wert der Veranstaltung leider auch deutlich.
Ehrlicher Weise muss man sagen, dass aufgrund des Trubels und des ganzen Drum-Herums das spielerische Niveau der Partien dann meist auch eher überschaubar blieb. Gespielt wurde 1:5, was auf dem nicht übermäßig großen Spielfeld zu einer unglaublichen Enge führte, bei der kaum einmal so etwas wie Spielfluss aufkam. Aufgrund der Kleinfeldtore versuchten es dann viele Teams oftmals mit Weitschüssen, herausgespielte Tore blieben die absolute Ausnahmen. Zur Beruhigung der Kinder in den ohnehin schon hektischen Partien trug dann sicher auch nicht das Abspielen von Après-Ski-Hits in Konzertlautstärke in der jeweils letzten Spielminute bei. Unter diesen trubligen Rahmenbedingungen machten unsere Jungs das Beste draus und spielten ein gutes Turnier, wenn auch mit einem äußerst unsportlichen Ende.
Im Auftaktspiel gegen Preussen Beeskow brauchten wir einige Anläufe bis zum ersten Turniertor, dem wir schließlich noch zwei weitere folgen liessen und souverän 3:0 gewannen. Gegen das polnische Team unserer Gruppe agierten wir ähnlich überlegen und siegten mit 2:0. Im Spiel gegen die Märkischen Löwen wollte es dann trotz guter Chancen nicht mit dem Toreschießen klappen. In den Schlußsekunden überraschten uns die Löwen dann mit einer weiten Bogenlampe, zu einem – wie auch der Löwentrainer anschließend fair meinte – recht glücklichen 1:0 Erfolg. Im abschließenden Gruppenspiel gegen Gademow genügte bereits ein Unentschieden zum Einzug ins Viertelfinale. Wir kontrollierten das Spielgeschehen, hatte etliche gute Torabschlüsse und ließen keine wirklich torgefährliche Aktion des Gegners zu. Mit einem 0:0 sicherten wir uns den 2. Gruppenplatz.
Im Viertelfinale war zum zweiten Mal an diesem Tag ein polnisches Team unser Gegner. Wir machten viel Druck und konnten so schnell eine sichere 2:0 Führung herausschießen. Nur kurz mussten wir noch um den Sieg bangen, als dem Gegner zwei Minuten vor Schluss der Anschlusstreffer gelang. Es blieb jedoch beim 2:1 und wir standen im Halbfinale.
Gegner war das Team von Grün-Weiss Ahrensfelde, die wir zwei Wochen vorher beim Turnier in Stahnsdorf sicher mit 2:0 besiegt hatten. Wir waren zunächst auch das etwas aktivere und spielerisch konsequentere Team. Defensiv ließen wir kaum etwas zu, blieben aber im Angriff auch selber etwas glücklos.
Nach der Hälfte der Spielzeit gab es nach eigenem Ballbesitz an der Mittellinie Schiri-Ball. Wie es sich gehört, blieben wir weg und erwarteten das Rückspiel in die eigene Hälfte durch einen Ahrensfelder Spieler. Völlig unerwartet schoss der Spieler jedoch direkt auf unser Tor und traf. Was nun? Nachdem die erste Ratlosigkeit verpflogen war, dämmerte unseren Jungs, dass der Schiri wohl regeltechnisch korrekt das Tor geben musste. Wahrscheinlich jedem im Publikum und auch sämtlichen Trainerkollegen mit denen man anschließend sprach, war klar, dass diese (hoffentlich unbeabsichtigte) Unsportlichkeit wieder revidiert werden „musste“. Vor allem bei einem solchen Spaß-Turnier sollte es eigentlich kein Problem sein, den so oft propagierten Fair-Play-Begriff mit Leben zu füllen. Uns ungehindert ein Tor schießen zu lassen und beim Stand von dann 1:1 eine sportliche Entscheidung herbeizuführen, notfalls im 9m-Schießen, wäre so einfach gewesen. Es hätte die mit Abstand sportlich beste Szene des Turniers sein können, als gegnerischer Trainer vor großem Publikum den anderen Teams und vor allem den eigenen Spielern zu zeigen, was Fairness im Sport bedeutet. Leider blieb es beim Konjunktiv und der Trainer von Ahrensfelde ließ die großartige Chance, sportliche Fairness zu beweisen, ungerührt verstreichen, reagierte nicht und war selbst nach dem Spiel noch der Meinung, alles richtig gemacht zu haben. Unsere Jungs erholten sich in den wenigen verbleibenden Minute nicht mehr von dem „Schock“, es blieb beim 0:1 und wir mussten Ahrensfelde den Jubel überlassen. Der Frust der Jungs war verständlicher Weise groß, nicht über das Ausscheiden an sich, das hätte uns auch beim evtl. 9m-Schießen passieren können, sondern vielmehr über die unsportlichen Umstände, die dazu geführt hatten. Das Ahrensfelde mit einem 3:0 Erfolg gegen die Märkischen Löwen anschließend sogar noch das Turnier gewann, hatte zumindest aus unserer Sicht sportlich doch einen recht bitteren Beigeschmack.
Ziemlich erschöpft von dem langen Fußballtag konnten sich die Jungs am Ende aber über ein gutes Turnier freuen und sichtlich stolz den Pokal für den geteilten 3. Platz aus den Händen von Arne Maier entgegennehmen.
Für den SVW spielten: Jannik – Luca (2 Tore), Lasse (1 Tor), Yannick, Norik, Noah K., Nick (4 Tore), Richard