Auf der gestrigen Jahreshauptversammlung unseres Sportvereins haben die Mitglieder ein klares Signal gegen die schier endlos erscheinende Beitragsspirale gesetzt. Der Antrag von Bürgermeister und Vereinsmitglied Dr. Rainer Vogel, den Mitgliedsbeitrag um weitere 2 € zu erhöhen, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.
Um diesen Antrag entwickelte sich eine rege Diskussion. Der Bürgermeister versuchte, die Mitglieder für seinen Antrag zu gewinnen und begründete ihn vor allem mit den großen Investitionen für den Bau der Mehrzweckhalle, wofür anderes wie der Straßenbau auf der Strecke bleiben musste. Um dafür künftig Gemeindemittel frei zu haben, soll die Förderung des Sports in unserem Verein weiter reduziert werden.
Andere Mitglieder sprachen die enormen Beitragserhöhungen in den vergangenen Jahren an – erst im Januar stieg der Beitrag planmäßig um 2 €, womit die Mehrzahl unserer Mitglieder nun 15 € zahlen. Für viele ein Signal an die Gemeinde, die ersehnte neue Halle mittragen zu wollen, doch zugleich eine Schmerzgrenze, die nicht weiter zu strapazieren sei. Die gesamten Fördermittel der Gemeinde fließen umgehend an sie zurück, weil damit unser Verein die extrem hohen Nutzungskosten für Sportplatz und -halle zahlt – und diese Mittel reichen bei weitem nicht aus. Ein Drittel dieser Mietkosten stemmen unsere Mitglieder selbst mit ihrem Beitrag.
Zudem wurde klargestellt, dass die neue Halle nicht ausschließlich für den SVW gebaut, sondern vor allem auch für die ortsansässigen Schulen und Kitas zwingend nötig wurde, damit die Gemeinde ihren diesbezüglichen Verpflichtungen gerecht werde.
Auch der soziale Aspekt unseres Vereinslebens müsse von der Gemeindeführung respektiert werden: Wir leisten Großes für die Jugendarbeit in unserem Woltersdorf, indem wir den Kindern Möglichkeiten zur sinnvollen Freizeitgestaltung bieten. Momentan gibt es beim SVW 19 Nachwuchsteams: 11 beim Fußball, je 3 beim Tischtennis und Tanzsport sowie 2 beim Basketball.
Dieser soziale Aspekt nahm auch im Rechenschaftsbericht des Vorstands einen breiten Raum ein. Unser Vorsitzender Stefan Richter betonte, dass von den aktuell 501 Mitgliedern 226 unter 18 Jahren sind.
Unser Verein konnte im Sportjahr 2013 gerade mit der tollen Nachwuchsarbeit große Erfolge feiern:
Die Fußball-A-Junioren eroberten erstmals in der Vereinsgeschichte das Double und holten Kreis-Meisterschaft und -Pokal nach Woltersdorf. Die E- und D-Junioren spielten erfolgreich in der Meisterrunde.
Unsere jungen Tänzerinnen stürmten bei den Deutschen Meisterschaften aufs Treppchen und vertraten den SVW bei der Weltmeisterschaft in Riesa, wo sie im Team Germany starten durften und mit tollen Vorträgen überzeugten.
Die jungen Tischtennisspieler trumpften mit starken Leistungen auf, holten Meistertitel und stiegen in die Verbandsliga auf, der höchsten Spielklasse im Land Brandenburg.
Auch der Basketball-Nachwuchs macht mit immer stärkeren Lesitungen auf sich aufmerksam und eroberte mit nur einer Niederlage in der Hauptrunde die U-14-Meisterschaft.
Ein großes Dankeschön sprach der Vorstand all unseren Trainern, Übungsleitern und Schiedsrichtern aus, die viel Freizeit opfern, um unsere Sportler zu betreuen.
Beim Ausblick auf das laufende Sportjahr 2014 gibt es folgenden Termine vorzumerken:
12. April: Teilnahme am Woltersdorfer Frühjahrsputz
28. Juni: Großes Vereinssportfest mit anschließendem Sportlerball
Hierzu hat sich ein Festkomitee gebildet, wozu sich Sportler fast aller Abteilungen zusammenfanden, um neue Ideen zu entwickeln und das Fest vorzubereiten.
9./10.August: Beteiligung am Sommerfest der Gemeinde – Festumzug und Bühnenauftritte
Dezember: Weihnachtsfeier – nach zwei Jahren Abstinenz möchte unser Verein wieder ein solches Fest zum Jahresabschluss veranstalten. Da es in dieser Zeit vor allem an geeigneten Räumlichkeiten mangelte, scheint die neue Mehrzweckhalle nun ein guter Ort zum Feiern.
Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass die Gemeinde unserer Jugend gegenüber in der Verantwortung steht, zumal sie selbst keine sozialen Projekte anbietet. Die Gefahr Jugendliche, durch überhöhte Beiträge, vom Vereinsleben auszuschließen ist groß und konterproduktiv. Vielmehr sollte versucht werden, Jugendliche durch moderate Beiträge an den Sport und das Vereinsleben heranzuführen und ihnen somit sinnvolle Beschäftigung anzubieten. Diese Investition in die Zukunft wird sich als gut angelegtes Geld herausstellen.
Beste Grüße Peter