Unser Ultra-Läufer Stefan Thoms bereitet sich momentan in Athen auf seinen neuerlichen Start beim Spartathlon vor, einem der größten und traditionsreichsten Ultra-Läufe der Welt. Er führt über 246 km entlang der historischen Strecke von Athen nach Sparta, die einst 490 v. Chr. der griechische Bote Pheidippides während der Perserkriege zurücklegte. Start ist immer der letzte Freitag im September. Im vergangenen Jahr schaffte Thoms bei seiner Spartathlon-Premiere auf Anhieb einen hervorragenden 8. Platz.
Ende Mai kehrte er mit einer Bronzemedaille im Gepäck von den Deutschen Meisterschaften im 24-Stunden-Lauf zurück, Mitte Juli gewann er den 24-Stunden-Lauf von Berlin. In Athen hatte er nun etwas Zeit und Muße, auf seinen Berliner Erfolg zurückzublicken und schrieb in sein Tagebuch:
Da gab es also das eine Wochenende im Juli, an dem ich erfahren durfte, was das Sri Chinmoy Marathon Team (SCMT) unter einer perfekten Ultralaufveranstaltung versteht. Hier ging es um den 24-Stunden-Lauf von Berlin am 14. Und 15. Juli.
Um die Anforderung an Veranstalter, Betreuer und Läufer hoch zuhalten, wurden in den Tagen zuvor ordentliche Regenschauer und Gewitter bestellt, bis kurz vor Beginn schüttete es wie aus Kannen. Erst mit dem Start um 12 Uhr klarte der Himmel langsam zu einem schöner Lauftag auf.
Dies ist aber nur dem unermüdlichen Einsatz vom SCMT zu verdanken, die stundenlang die Wassermassen wegschoben. So gab es dann nach kurzer Zeit eine trockene Strecke und ein gegen Abend war fast die Ideallinie zu belaufen.
Besondere Freude bereitete es mir, mit dem deutschen Rekordhalter Wolfgang Schwerk und dem Weltrekordhalter und mehrfachen Spartathlonsieger Yiannis Kouros die Runden drehen zu dürfen.
Ziel war für mich, endlich die Qualifikation für die deutsche Nationalmannschaft im 24-Stunden-Lauf zu schaffen. So drehte ich meine Kreise, bewunderte die Dynamik der oben genannten Ausnahmeläufer und erfreute mich an den nimmermüden Rundenzählern, die uns Läufer stets aufmunterten. Es ist unheimlich beruhigend zu wissen: Da gibt jemand auf dich acht. Hinzu kam die besondere Aufmerksamkeit der Betreuer am Verpflegungsstand.
Nach 20 Stunden erschwerte der wieder einsetzten Regen den Lauf, konnte jedoch das Lächeln aller Betreuer nicht verhindern. Am Ende, nach einem durchlaufenen Tag, standen für mich mehr als 230 km auf der Tafel – ohne den Spirit des SCMT undenkbar. Vielen Dank!
All diese Dinge, verbunden mit einem lieben Dank an meine nimmermüde Ehefrau Sanna, führten dazu, dass nur sechs Wochen nach dem 3. Platz bei den deutschen Meisterschaften ein neuerlicher Erfolg zu Buche stand: ein erster Platz im 24-Stunden-Lauf von Berlin. Sio gab es für den SV 1919 Woltersdorf mit der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2013 in Steenbergen auch den Sieg über die großen Läufer Wolfgang Schwerk und Yiannis Kouros.
Stefan, für Deinen Start beim diesjährigen Spartathlon drücken Dir all Deine Sportkameraden des SV Woltersdorf die Daumen. Wir wünschen viel Glück und großes Stehvermögen!