Auch am 4. Spieltag der Landesklasse Ost kann unsere Erste nicht gewinnen. Gegen Hertha Neutrebbin setzte es eine 0:2 (0:1)-Heimpleite, bereits die dritte Punktspiel-Niederlage in dieser Saison. Damit bleibt der SVW das einzig sieglose Team der Liga und behält mit nur einem Zähler die „Rote Laterne“.

Der Anpfiff hallte noch übers Stadionrund, da hatten die Gäste ihre erste große Torchance nach einem schnellen Angriff über links. Ein Weckruf für die Platzherren, die endlich auch spielbereit  schienen. Sie versuchten nun, den Ball in ihren Reihen zu halten und Angriffsdruck zu entwickeln. Doch weiter als bis zum gegnerischen Strafraum kamen sie nicht – Tore schießen zählte erneut nicht zu ihren Stärken. Wie man Angriffe abschließt, zeigten dann die Gäste mit ihrem zweiten Angriffszug, wiederum über links in der 9. Spielminute, als Johann Gretschichin ins lange Eck abzog, und der Ball vom Innenpfosten ins Tor sprang.

Danach bäumte sich der SVW kurz auf, wollte einen schnellen Ausgleich erkämpfen und hatte dazu nach einer Viertelstunde durch Jörg Dreher gleich zweimal die Gelegenheit, doch Herthas Abwehr und Torwart waren auf dem Posten. Dreher bekam bei diesen Aktionen einen „Pferdekuss“ und musste verletzt vom Platz – nach den Rot-Sperren der ersten Spieltage ein weiterer großer Verlust für unser Team.
Für den Rest der ersten Halbzeit stellte dann der SVW das Fußballspielen ein: Zahlreiche Fehlpässe, kein Nachsetzen, mangelhaftes Zweikampfverhalten und Unstimmigkeiten in allen Mannschaftsteilen brachten den Gegner immer wieder gefährlich vor unser Tor. Welch Glück, dass sich die Gäste unfähig zeigten, ihre Chancen zu nutzen.

Nach der Pause präsentierten sich die Gastgeber zunächst kampf- und willenstark. Doch das allein reichte nicht – der Ball konnte trotz guter Möglichkeiten einfach nicht im gegnerischen Tor untergebracht werden. So lief die Zeit davon und Verzweiflung machte sich breit. Neutrebbin hatte somit einige gute Konterchancen, die zunächst ebenso kläglich vergeben wurden. Doch dann gelang dem eingewechselten André Hermann mit seinem Treffer zum 0:2 die Spielentscheidung (80.). Ein verdienter Sieg für die Gäste, die sich vor allem dadurch auszeichneten, dass sie ihr Spiel von gutem Abwehrverhalten in schnelle Angriffszüge umkehren konnten und nie aufgaben.

Während die Neutrebbiner ihren Sieg über Woltersdorf feierten (übrigens den dritten in drei Begegnungen!), standen unsere Trainer noch lange grübelnd am Spielfeldrand. Karsten Schwabe dann: „Ein Großteil der Mannschaft hat offensichtlich noch nicht begriffen, worum es hier geht. Wir stehen schon jetzt mitten im Abstiegskampf. Und dafür reicht es nicht aus, wenn nur vier, fünf Mann mit Leib und Seele dabei sind und kämpfen.“

Aufstellung SVW: Benjamin Siewert – Marco Zühlke (80. Robert Kokoschka), Den-nis Viktor, Jens-Uwe Zöphel, Steven Schrottge – Florian Thomas, Jörg Dreher (17. Andy Häricke), Fabian Kussatz, Felix Westphal – Benjamin Hilliger (71. Alexander Otte), Christian Krüger
Aufstellung Hertha: Benjamin Kaminski – Daniel Koschnitzki, Johann Gretschichin, Christian Kamp, Mathias Ludwig, Felix Müller (46. André Herrmann), Thomas Gerich, Kevin Lauersdorf, Max Rutter (74. Martin Merkel), Steven Schroth, Waldemar Zeiser (87. Dastin Ragnitz)
Tore: 0:1 Johann Gretschichin (9.), 0:2 André Herrmann (80.)
Schiedsrichter: Kai Listing (Seddiner See), Zuschauer: 42