Zöphis Zaubertor bricht den Bann

Die Woche der Misserfolge scheint vergessen: Am 25. Spieltag der Landesklasse Ost präsentierte sich unsere Erste in starker Form und bezwang in heimischen Gefilden den MSV Eintracht Frankfurt mit 5:2 (1:0). Damit ist das eine Saisonziel „40 Punkte“ erfüllt, der vierte Tabellenplatz wurde behauptet, und der Sieg gibt Motivation für Mehr – selbst die von Zöphi angekündigten 20 Punkte in der Rückrunde scheinen keine Utopie zu sein.

Unsere Männer begannen sehr couragiert mit viel Druck nach vorn. Doch ein schnelles Tor wollte nicht gelingen. Im Gegenteil. Die erste Großchance im Spiel hatten die Frankfurter nach einer knappen Viertelstunde, und der SVW zeigte sich verunsichert. Den Gästen wurde nun viel Platz zum Spielen gelassen, sie konnten jedoch nichts Zählbares leisten. Nach einer halben Stunde fand Woltersdorf zurück ins Spiel, angefeuert von Zöphi, der unermüdlich dirigierte, motivierte und selbst mit nach vorn ging. Er war es auch, der letztlich den Bann brach und nach 41 Minuten den Führungstreffer erzielte: Eine Ecke von Kussatz konnte die Eintracht zunächst klären, doch der Ball kam zurück auf Zöphel, der mit der Brust annimmt, den Ball abtropfen lässt und ihn überlegt per Innenrist ins linke obere Eck zirkelt – ein Klassetor, von dem alle noch nach der Partie schwärmten. „Jeder andere hätte wohl draufgedroschen“, war man sich einig, aber nicht Zöphi, der kann es halt…

Nach der Pause kam der SVW erneut hoch motiviert zurück auf den Platz, wollte die Entscheidung erzwingen. Doch ein krasser Abwehrfehler brachte den Ausgleich für Frankfurt durch Christian Becker (52.). Diesmal ging aber sofort der Ruck durchs Team: Wir lassen uns nicht unterkriegen! Fast postwendend fiel das 2:1 durch Torjäger Andy Häricke, der seinen 15. Saisontreffer erzielte. Er bereitete auch das 3:1 vor, als er sich am rechten Strafraum gekonnt durchgesetzt hatte und mit Blick auf seinen freien Nebenmann Bejamin Kieck querlegte, der noch keine 30 Sekunden im Spiel weilte und sofort traf. Vier Minuten später die endgültige Entscheidung, als Fabian Kussatz auf 4:1 erhöhte. Das Spiel war gelaufen, auch wenn sich die Gäste noch einmal aufbäumten und sich wohl an ihre Energieleistung aus dem Hinspiel erinnerten – auch damals führte der SVW bereits mit 4:1, schien sich seiner Sache sicher und kassierte noch zwei Tore. Diesmal gelang der Eintracht nur noch ein Treffer durch Michael Lange (74.). Doch Fabian Kusaatz stellte drei Minuten später den alten Abstand wieder her.

Da einige Stammspieler wegen Urlaub, Verletzung oder Sperre fehlten, überraschte das Trainertrio mit seiner offensiven und mutigen Aufstellung – so spielte A-Junior Florian Thomas von Beginn an und rechtfertigte mit einer tollen Leistung das Vertrauen von Trainern und Mannschaft. „Wir drei Trainer sind sehr stolz auf unsere Männer“, freute sich Karsten Schwabe nach dem Spiel. „Nach der krassen Pokal-Enttäuschung sich mit so viel Moral und Kampfeswillen zu präsentieren, zeigt die neue Stärke unseres Teams. Das passt schon alles und ist inzwischen eine gute Mischung zwischen Jung und Alt, Wildheit und Erfahrung.“

Aufstellung SVW: Paul Franzke – Marco Zühlke (83. Christian Weischnors), Dennis Viktor, Jens-Uwe Zöphel, Steven Schrottge – Florian Thomas (67. Benjamin Kieck), Benjamin Hilliger, Fabian Kussatz, Felix Westphal (78. Florian Post) – Christian Krüger, Andy Häricke

Tore: 1:0 Jens-Uwe Zöphel (41.), 1:1 Christian Becker (52.), 2:1 Andy Häricke (53.), 3:1 Benjamin Kieck (68.), 4:1 Fabian Kussatz (72.), 4:2 Michael Lange (74.), 5:2 Fabian Kussatz (77.)
Schiedsrichter: Henrik Rodekurth (Blankenfelde), Zuschauer: 88